Zuhörer erleben Klangfülle der Königin der Instrumente
Dalking.
Bilderbuchwetter draußen und musikalischer Hörgenuß drinnen – so läßt sich der zurückliegende Sonntag-Abend in und um die Pfarrkirche Dalking beschreiben. Und der Anlaß ist entsprechend gewesen: Ein Dankkonzert zum 20jährigen Bestehen der Steinmeyer-Orgel stand auf dem Programm. Viele Stunden an Vorbereitung und Übung gingen dem Abend voraus. Und die Freude stand den Verantwortlichen ins Gesicht geschrieben, denn das Gotteshaus hatte sich gut gefüllt. So kamen nicht nur Pfarrangehörige aus Dalking und Gleißenberg, auch Gäste über die Pfarr- und Gemeindegrenzen hinaus hatten den Weg ins Pfarrdorf gefunden, um eine ganz besondere musikalische Stunde zu erleben.
Gäste aus Nah und Fern
Pfarrgemeinderatssprecherin und Organistin Antonia Wutz oblag die Begrüßung, allen voran Pfarrer Dr. Eric Boateng Asare aus Ghana, der in diesen Wochen die Urlaubsvertretung für Pfarrer Franz Merl übernimmt. Zudem freute sie sich, daß auch Vertreter der kirchlichen Gremien und der örtlichen Politik gekommen waren. Ihr besonderer Gruß galt jedoch dem Ehrenbürger und einstigen Orgelbauvereins-Vorsitzendem Konrad Schreiner. Zusammen mit Pfarrer Franz Baumgartner war er damals an der Spitze aller Organisation und Arbeit im Zusammenhang mit Planung und Anschaffung der Pfeifenorgel in Dalkings Pfarrkirche gestanden. Und so folgte am Sonntag ein Abend, der die Besucher aufhorchen ließ. So wurde durch Musiker und Instrumentalisten nicht nur der Klangfülle der Steinmeyer-Orgel Priorität geschenkt, auch das gesangliche Können von Antonia Wutz, Bernadette Kandsperger und Dr. Korbinian Werzmirzowsky bereitete den vielen Gästen Freude. Das i-Tüpfelchen schlechthin war im zweiten Teil des Konzerts das Zitherspiel von Hans Berger, zum Einen als Soloauftritt und zum Anderen in Kombination mit Querflöte und Altflöte.
„Geburtstagskind“ 20 Jahre alt
Besonderes Augenmerk schenkten die Musiker zweifelsfrei dem Geburtstagskind des Abends, wie Organisatorin Antonia Wutz es eingangs ausdrückte. Die beiden Organisten, Hans Berger und Antonia Wutz verstanden es hervorragend, die vielen Möglichkeiten der Registrierung vorzustellen und der Orgel einmalige Töne zu entlocken. Die Fingerfertigkeit beider war hier besonders gefragt. Die Gesangsstücke, allesamt Eigenkompositionen und Vertonungen von Kirchenmusiker und Komponist Hans Berger selbst, waren dabei ebenfalls mit Bedacht ausgewählt und fügten sich hervorragend in den Konzert-Abend ein. Als Zithervirtuose Berger schließlich zum Saiteninstrument griff, ließ der die Zuhörer wissen, daß er nun das Allegro, eine Eigenkomposition, ausschließlich auf der Zither wiederholen werde. Kurz vorher ließ er es auf der Orgel erklingen. Die Gäste spürten in dieser musikalischen Stunde einmal mehr das gute Zusammenspiel der Beteiligten, aufgelockert wurden die Darbietungen mit einem ausführlichen Rückblick auf die Geschichte rund um die einstige Anschaffung der Pfeifenorgel.
Orgel-Geschichte im Zeitraffer
Ehrenbürger Schreiner ließ dabei im Zeitraffer alle wichtigen Entscheidungen und Hintergründe nochmals Revue passieren. Die gesamte Pfarrgemeinde sei damals von Herbst 2001 bis zur Fertigstellung im Juli 2004 von einem „Orgel-Virus“ infiziert gewesen. Eine bis dahin noch nie dagewesene Spendenbereitschaft und das Mittun so vieler Engagierter hätten schließlich dazu beigetragen, das Instrument in einer aus heutiger Sicht absoluten Rekordzeit zu verwirklichen. Motor und Initiator sei zweifelsfrei der damalige und bereits verstorbene Pfarrer Franz Baumgartner gewesen, hob der einstige Orgelbauvereinsvorsitzende dabei deutlich und dankbar hervor. Das gesamte und mehr als gelungene Projekt habe damals derartige Wellen geschlagen, an die man sich bis heute ausschließlich positiv erinnere. Das einst von Fritz Rohrmüller geschaffene Modell der Orgel war eigens zum Konzertabend in der Pfarrkirche aufgebaut worden. Schreiner dankte rückblickend allen, die in irgendeiner Form zum einstigen Gelingen beigetragen hatten.
Urlaubspfarrer sagt Vergelt’s Gott
Die abschließenden Worte des Abends oblagen schließlich Pfarrer Eric. So ein Zusammenhalt, wie er ihn hier erleben dürfe, erfülle ihn mit Freude, betonte der Priester aus Ghana. Er wünschte der großen Pfarrfamilie weiterhin diesen Elan und Einsatz zusammen mit der Königin der Instrumente in allen liturgischen Feiern, zu schönen, wie auch zu traurigen Anlässen. Nach dem Segen des Geistlichen folgte ein stimmgewaltiger Abschluß, bei dem alle in das Lied „Großer Gott“ freudig einstimmten. Ein lang anhaltender Applaus war schließlich die Belohnung für alle Mühen und Vorbereitungen des Abends. Draußen am Kirchplatz waren die fleißigen Hände des Pfarrgemeinderates ebenfalls aktiv, um bei schönstem Sommerwetter die Gäste mit süßem Gebäck und verschiedenen Getränken zu bewirten. In vielen Gesprächen erinnerten sich die Pfarrangehörigen und Gäste gerne an so manches Details zur Orgelanschaffung vor 20 Jahren.
Zusammen mit Organist Hans Berger (an der Orgel) bereitete das Gesangstrio Antonia Wutz, Bernadette Kandsperger und Dr. Korbinian Werzmirzowsky (v.li.) den Gästen einen tollen musikalischen Abend.
Das von Fritz Rohrmüller (5.v.re.) per Hand gefertigte Orgel-Modell wurde zum Konzert in der Pfarrkirche Dalking aufgebaut. Ein vielfaches Vergelt’s Gott gab es vom Pfarrgemeinderat an alle Beteiligten des Abends.