Vortrag „Fermentieren“ stößt auf großes Interesse
Gleißenberg.
Zu einem Vortrag „Fermentieren“ lud der Frauenbund Gleißenberg am vergangenen Freitag in das Pfarrheim ein. Liegl Marion vom Vorstandsteam hieß alle aufs herzlichste Willkommen. Sie freue sich, daß so viele Frauen und ein Herr für diesen Vortrag Interesse zeigen, das zeigt, daß dieses Thema wieder sehr aktuell ist.
Ebenso bedankte sie sich bei der Referentin, Hauswirtschaftsmeisterin Sylvia Mauermaier, den weiten Weg aus Wolnzach nach Gleißenberg zu kommen um ihr Wissen weiter zu geben. Frau Mauermaier bedankte sich für die Einladung und stellte sich den Teilnehmern vor. Sie arbeitet schon länger für den Frauenbund Diözesanverband als Referentin. Dies war ihre weiteste Anreise seit sie Vorträge anbietet, aber sie hat dies gerne getan.
Fermentieren ist eine uralte Methode, um Lebensmittel haltbar zu machen. Bei diesem Prozeß werden in Lebensmitteln enthaltene Zucker von Bakterien, Hefen und Pilzen verstoffwechselt. Das Ergebnis schmeckt fein-säuerlich und ist lange haltbar. Beim Fermentieren werden die Kohlenhydrate eines Ferments zersetzt. Dabei entsteht das Herzstück des Fermentierens: die Säure. Sie ist dafür verantwortlich, daß alle Bakterien abgetötet werden, die Gurke, Karotte und Co. ansonsten verdorben hätten. Das im Glas entstehende saure Milieu sorgt für Monate hinweg dafür, daß derartige Bakterien keine Chance haben, das Ferment zu befallen.
Spezielle Lebensmittel wie Sauerkraut und Kimchi können nur über eine Fermentation hergestellt werden. Bei bestimmten Nahrungsmitteln wie z.B. Sojasauce entwickelt sich durch Fermentation dieses bestimmte Aroma. Herstellung von Milchprodukten wie Käse und Joghurt sich auch Ergebnisse von Fermentationsprozessen, außerdem entsteht auch Alkohol durch Gärung durch Zugabe von bestimmten Zutaten. Die fermentierten Lebensmittel sollten nicht erhitzt werden und stellen somit die Vitaminversorgung sicher. Die Milch sauer vergorenen Lebensmitteln fördern die Bildung einer gesunden Darmflora und stärken das Immunsystem. Die Lebensmittel sind zudem leichter verdaulich und durch die abgebauten Kohlehydrate und Zucker sogar Kalorienärmer.
Frau Mauermaier erklärte sehr anschaulich den Ablauf der Zubereitung der Lebensmittel. Wir können alles fermentieren was roh gegessen werden kann, denn Geschmack kann jeder individuell beeinflussen, wenn verschiedene Gewürze beigegeben werden. Sie listete eine Vielfalt von Gewürzen, die man verwenden kann, auf. Sehr wichtig ist auch die Verwendung von unbehandeltem Salz, Gemüse und Obst. Durch das fermentieren entsteht Säure, diese ist dafür verantwortlich, daß schädliche Bakterien abgetötet werden und das fermentierte Gut ohne Kühlung bis zu einem Jahr aufbewahrt werden kann.
Als praktische Beispiele bereitete sie bei der Trockensalzmethode Weißkraut mit Karotten und Curry zu und zeigte bei der Lakemethode wie Blumenkohl mit Roter Beete entsteht. Sie schichtete alles in saubere Gläser und zeigte wie man diese sauber verschließt. Weiter erklärte sie wie lange der Gärvorgang andauert und wie die Gläsernach dem Öffnen gelagert werden müssen.
Am Ende konnte jeder Teilnehmer die mitgebrachten verschiedenen Kostproben probieren. Jeder war überrascht über den guten Geschmack. Frau Liegl bedankte sich am Schluß mit einem kleinen Geschenk bei der Referentin und lud sie für das nächste Jahr wieder, mit einem neuen Thema, nach Gleißenberg ein.