Volkstrauertag und Pflege des Kriegerdenkmals
Dalking.
Über einen sehr guten Besuch konnten sich die Verantwortlichen der Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SuKK) Dalking am Sonntag-Vormittag freuen. Galt es doch, zuerst im Rahmen der Sonntagsmesse den verstorbenen Mitgliedern zu gedenken und im Anschluß die Jahresversammlung mit Ehrungen und einem Referat über die historische Fahne des Veteranenvereins abzuhalten. Vorsitzendem Franz Spießl stand daher die Freude ins Gesicht geschrieben, als er im Vereinslokal Meier auf zahlreiche Mitglieder und Ehrengäste blicken konnte. Neben Pfarrer Franz Merl waren auch Vize-Kreisvorsitzender Manfred Göttlinger, Bürgermeister Daniel Paul sowie Altbürgermeister Karl Holmeier gekommen.
Ehrenbürger Konrad Schreiner oblag es abschließend in einem kurzweiligen Vortrag, auf die Bedeutung und Geschichte der ältesten Vereinsfahne der Gemeinde Weiding einzugehen (siehe eigener Bericht).
Zuvor jedoch blickte Spießl auf den Jahresreigen und die Aktivitäten der SuKK Dalking 2022. Aktuell zähle der Verein 68 Mitglieder, im vergangenen Jahr mußte man Heinrich Arbinger ins Grab blicken, erfreulicherweise konnten wieder zwei Neumitglieder hinzugewonnen werden. Hauptaugenmerk legte der rührige Verein auf die Pflege des Kriegerdenkmals sowie auf die Ausrichtung und Organisation des Volkstrauertages.
Ein Vergelt’s Gott richtete er hier an alle helfenden Hände, sei es für die Anfertigung der Gestecke am Mahnmal oder an den Stifter des Christbaums sowie das Schmücken in der Adventszeit. An Alois Daschner gerichtet ging ein Dank für die Pflege der Böllerkanone. Auch habe sich der Verein mit einem finanziellen Beitrag an der Kriegsgräbersammlung beteiligt. Mit Blick in die Zukunft möchte der Verein das Kriegerdenkmal einer Renovierung unterziehen, so Spießls Wunsch abschließend. Aktuell laufe die Angebotseinholung zur Neubeschriftung sowie entsprechende Förderanfragen. Auch werde geprüft, ob das Mahnmal in die Denkmalschutzliste aufgenommen werden könne. Aktuell sei ausschließlich das Dalkinger Pestkreuz in dieser Liste enthalten.
Spießl vergaß am Ende seines Rückblicks auch nicht, sich bei seinen Helfern aus den Reihen der Vorstandschaft herzlich zu bedanken. Auch die kurzen Wege mit der Gemeinde Weiding seien hier eine Selbstverständlichkeit, freute sich der Vorsitzende. Die aktuell verwendete Fahne aus dem Jahr 1976 wurde in jüngster Vergangenheit in der Klosterstickerei Aiterhofen überarbeitet, Goldfäden hatten sich hier gelöst.
Schriftführer Andreas Heuberger ließ kurz die letzte Jahresversammlung im April 2022 Revue passieren. In einem kleinen Zeitraffer zählte er die Aktivitäten, Geburtstagsbesuche, Vorstandssitzungen und Arbeitseinsätze im zurückliegenden Jahr auf.
Kassier Alois Meier blickte auf die Einnahmen und Ausgaben des Vereins, die Kassenprüfer Karl Holmeier und Franz Schönberger bescheinigten eine tadellose Buchführung.
Eine kleine Ehrungsrunde mit einem Vergelt’s Gott für langjährige Mitgliedschaft rundete die Tagesordnung ab. Karl Holmeier wurde für 45 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet, Andreas Heuberger erhielt eine Urkunde für 25 Jahre Treue zum Verein.
Bürgermeister Daniel Paul hatte nachdenkliche Worte zum 90. Jahrestag der nationalsozialistischen Machtergreifung mitgebracht. Kürzlich wurde in der Presse die Frage behandelt, ob sich Derartiges wiederholen könne. Die Bundesrepublik stehe im Vergleich zur Weimarer Zeit auf einem ganz anderen Fundament und Gott sei Dank gebe es große gesellschaftliche Gegenwehr gegen rechts, so Paul zuversichtlich. Jeder Soldaten- und Kriegerverein habe daher als Mahner eine äußerst wichtige Aufgabe, mit den erschütternden Ereignissen in Europas Osten habe dies noch mehr an Bedeutung gewonnen.
Stellvertretender Kreisvorsitzender Manfred Göttlinger beglückwünschte den Verein zur Gewinnung von neuen Mitgliedern und bedankte sich für die Arbeit jahrein jahraus. Daß die seit Jahren im Fokus stehende Devise „Nie wieder Krieg“ ein Wunschdenken war, wisse man seit rund einem Jahr, stellte er traurig fest. Ins selbe Horn stieß auch Altbürgermeister Karl Holmeier. Im Mittelpunkt stehe, daß unserem Land der Frieden erhalten bleibe und die westliche Welt weiterhin fest zusammenhält und zusammenhilft, so Holmeier mit Blick auf die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine. Bei den Kameraden bedankte er sich herzlich für die Pflege des Kriegerdenkmals in Dalking.
25 Jahre nach dem Ende des deutsch-französichen Krieges 1870/1871 wurde sie angeschafft. Und heute zählt sie zu den wertvollsten Unikaten in der Gemeinde Weiding. Ehrenbürger Konrad Schreiner befaßte sich in jüngster Vergangenheit intensiv mit der Geschichte der historischen Fahne der SuKK Dalking und widmete ihr ein kurzweiliges Referat mit vielen Details zu den Symbolen und deren Bedeutung, stets verbunden mit dem Blick in die deutsche Geschichte.
Am Ende der Jahresversammlung des Dalkinger Veteranenvereins wurde sie eigens hervorgeholt und den Gästen des Vormittags vorgestellt. Der Ehrenbürger stellte heraus, daß diese Fahne stets ein Identifikationssymbol der Treue, der Statuten und der Ehre gewesen sei. So wurde sie zu schönen, aber auch zu traurigen Anlässen wie einer Beerdigung getragen. Seit der Anschaffung der zweiten Fahne im Jahre 1976 hat sie im Rathaus Weiding ihren Platz.
Die Anschaffung dieser Fahne im Jahr 1896 falle unter die Zeit des Prinzregenten Luitpold von Bayern, daher sei unter der Königskrone ein großer Buchstabe „L“ zu sehen. Das eiserne Kreuz und deren Variationen im Laufe der Jahrzehnte beschrieb Schreiner zuerst im Allgemeinen und im Anschluß zugeschnitten auf den Stick auf der Fahne. Hier sei die Variante von 1870/1871 vorzufinden, zur Zeit von König beziehungsweise ab 1871 Kaiser Wilhelms des I. Herausstechend sei zweifelsfrei das große Wappen des 1806 entstandenen Königreichs Bayern in der Mitte der Vorderseite. Die Rückseite ziere ein großer Heiliger der Geschichte, so Schreiner abschließend.
Georg, der Drachentöter ist hier sehr gelungen dargestellt. Zudem ist diese Figur umrahmt von vier bedeutenden Schlachten auf französischem Boden. Auch hierzu hatte er Wissenswertes mitgebracht und beschrieb kurz die Ursachen und Hintergründe zu diesen Kampfhandlungen von einst.
Vorsitzender Spießl bedankte sich mit einem herzlichen Vergelt’s Gott für die Bemühungen Schreiners. Ein gemeinsames Mittagessen rundete den gelungenen Vormittag im Gasthaus Meier ab.