Stets Gottes gutes Wort zu den Menschen bringen
Dalking.
Es waren zweifelsohne ganz besondere Gnadentage für die Pfarrangehörigen aus Dalking und Furth im Wald. Nach den verschiedenen gottesdienstlichen Feiern im Bezug auf die Priesterweihe des gebürtigen Weidingers Thomas Meier folgte nun am Samstag für die Pfarrgemeinde Dalking mit der Feier der Nachprimiz der Höhepunkt in diesem Festreigen.
Lange wurde vorbereitet und hingefiebert. Mehrmals trafen sich die Dalkinger Primizausschußmitglieder mit den Vereinen der Pfarrgemeinde, um diesen Abend auf die Beine zu stellen. Während die Familie des Primizianten das Primizmahl im Pfarrsaal übernahm, waren die fleißigen Hände der Pfarrgemeinderatsmitglieder damit beschäftigt, es den zahlreichen Gästen in Sachen Speis und Trank an nichts fehlen zu lassen.
Zuvor wurde aber die Heilige Messe gefeiert, Neupriester Thomas Meier durfte dabei zum ersten Mal in Dalkings Pfarrkirche das Heilige Opfer selbst darbringen. Diesem voraus ging ein langer Kirchenzug mit dem Kreuz und der Blaskapelle AuWe an der Spitze, beginnend vom Feuerwehrhaus über den Dorfplatz und den Pfarrgarten bis zum Hauptportal der Pfarrkirche. Dort mußten die zahlreichen Vereinsabordnungen und Gläubigen in zweierlei Hinsicht anhalten. Zum Einen, um den im liturgischen Dienst Spalier stehenden Neupriester zu begrüßen und zum Anderen, um das großartige Blumenteppich-Kunstwerk des Frauenbundes Dalking zu bestaunen. Schon den ganzen Tag über waren die fleißigen Frauenbundlerinnen damit beschäftigt, den Vorplatz der Kirche mit Blumen auszulegen und schön zu schmücken. In seiner Begrüßung zeigte sich der Neupriester überwältigt vom bis auf den letzten Platz besetzten Gotteshaus. Daß der Glaube lebe, werde hier wieder auf’s Neue bezeugt, freute sich der Geistliche und dankte dem Ortspfarrer Franz Merl, der es ihm heute ermöglicht hatte, gemeinsam die Heiligen Geheimnisse zu feiern. In seiner Predigt griff Pfarrer Thomas Meier das Matthäus-Evangelium des Sonntags auf, in dem das Gleichnis vom Sämann im Mittelpunkt steht. Gleichnisse, so der Geistliche, seien Erzählungen, von denen man sich fesseln lassen und sich hineindenken könne. Jesus selbst erzählte solche spannenden Geschichten. Meier spannte zu diesem Gleichnis vom Sämann einen weiten Bogen, zum Einen hinsichtlich des Wirkens eines Priesters und zum Anderen auch zum täglichen Leben eines Christenmenschen. So wie es für den Sämann ärgerlich sei, daß nur ein Teil des Samens aufgehe und Frucht bringe und damit ein Teil der Mühe umsonst war, so ergehe es auch einem Priester, wenn seine Predigt wieder schnell vergessen ist oder der Religionsunterricht bei den Eltern auf Ablehnung und Unverständnis stoße. Auch im Leben eines Christenmenschen gebe es oft steinige Böden oder Dornen, vor allem wenn es im täglichen Miteinander „menschelt“, stimmte der Priester nachdenklich. Doch am Ende des Gleichnisses gebe es die mehr als ermutigende Botschaft. Ein Teil des Samens war nicht vergebens und brachte entgegen aller biologischen Möglichkeiten reiche Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach. Und dies wünschte der junge Priester auch der versammelten Festgemeinde, daß der Samen stets auf guten Boden falle und die Früchte im christlichen Glauben zigfach geerntet werden können.
Nach der Kommunionfeier folgte ein kleiner Festakt. Dabei war es Pfarrgemeinderatssprecher Roland Hoffmann vorbehalten, namens der pfarrlichen Vereine und Gremien zwei Geschenke der Grundausstattung eines Priesters zu überreichen. Dies sei zum Einen ein Talar und zum Anderen eine Bursa (kleine schwarze Ledertasche) zur Krankenpatene, so der PGR-Sprecher. Mit diesen beiden Geschenken wünschte Hoffmann dem Neupriester alles erdenklich Gute auf seinem künftigen Lebensweg. Seitens der weltlichen Vereine, die sich nahezu alle mit starken Abordnungen beteiligt hatten, durfte Bürgermeister Daniel Paul die Wünsche an Pfarrer Thomas Meier übermitteln. Er erinnerte in seinem Grußwort an ein gemeinsames Sternsingergehen im Jahr 1994 in Weiding. Segen bringen – Segen sein, unter diese Motto stehe das Dreikönigssingen. Auch ein Priester bringe Segen und sei ein Segen für die Kirche, freute sich das Gemeindeoberhaupt. Denn als Priester trage er Gottes gutes Wort in diese Welt zu den Menschen und kann durch die Weihe auch in der Person dieses ewigen Wortes handeln. Namens der 13 beteiligten Vereine aus dem Pfarrgebiet Dalking überreichte Paul an den Primizianten ein Ziborium, einen Speisekelch bzw. Hostienkelch mit Gravur. Denn wie das Ziborium nehme auch der Priester den Herrn auf in sein Leben und lasse sich füllen bis zum Rand, stellte der Bürgermeister den Vergleich beider her. Er wünschte ihm namens der Vereine und auch persönlich viel seelsorgerische Schaffenskraft als künftiger Arbeiter im Weinberg des Herrn.
Thomas Meier zeigte sich gerührt von den vielen herzlichen Gesten und sagte allen ein Vergelt’s Gott. Der Kirchenchor Dalking hatte der Meßfeier eine besondere musikalische Note verliehen. Bevor die Gemeinde ins Te Deum einstimmte, segnete Pfarrer Meier die eigens für Dalking angefertigten Erinnerungsbänder in den katholischen Farben gelb-weiß und heftete diese an alle Vereinsfahnen. Im Anschluß folgte der gnadenreiche und wertvolle Primizsegen für alle Gläubigen.
Im Pfarrsaal wartete bereits die bewährte Küche von Uwe Heigl auf die vielen Gäste. Auch der Pfarrsaal war bis auf den letzten Platz gefüllt und nach dem Essen durfte der Neupriester wiederum viele Begegnungen mit den hiesigen Pfarrangehörigen erleben. Auch Gäste aus der Pfarrei Furth im Wald weilten unter den Dalkingern. Das Ende der weltlichen Feier bildete die Bayernhymne der Blaskapelle AuWe, die den ganzen Abend über zünftig aufspielte.