Segnung des erweiterten Friedhofes in Weiding
Weiding.
Große und aufeinanderfolgende Baumaßnahmen auf dem Areal von Marienkirche und Friedhof Weiding haben mit einer Feierlichkeit am Freitag-Abend einen würdigen Abschluß genommen. Bürgermeister Daniel Paul und sein Stellvertreter Alwin Schlamminger hatten zu diesem festlichen Abend eingeladen. Im Mittelpunkt stand die Feier der Heiligen Geheimnisse unter freiem Himmel.
Und das Wetter machte es bis zuletzt spannend. Nach einem verregneten Tag kam pünktlich die Sonne am blauen Himmel zum Vorschein. Neben dem Gemeinderat, der in großer Zahl gekommen war, fanden sich auch die Gemeindearbeiter um Bauhofleiter Manfred Stauner ein. Denn diese haben in Eigenregie und unter fachkundiger Anleitung von Elke Amberger aus Weiding die erweiterte Friedhofsanlage gestaltet und umgesetzt.
Große Dankbarkeit für schönen Platz
Pfarrer Franz Merl freute sich eingangs der gottesdienstlichen Feier, daß man hier am Pfarrer-Spießl-Platz einen so würdigen Ort und eine so gelungene Anlage geschaffen habe. Man dürfe von Herzen dankbar dafür sein. Der Zeitpunkt für diese Segnung sei passend gewählt. Am Freitag feierten die Christen das Fest der Heimsuchung Mariens. So stand die festliche Messe zum Einen ganz im Zeichen der Gottesmutter, zum Anderen wurde aber auch den Verstorbenen aus den Ortschaften Weiding und Rettenhof gedacht. Diese sind alle am Gottesacker in Weiding beerdigt. Musikalisch im Einsatz waren Regina Müller an der Orgel sowie das Gesangsduo Rita Mühlbauer und Daniel Paul. Sie brachten den Gläubigen verschiedene Marienweisen zu Gehör, gespickt mit traditionellen Gesängen zu Tod und Auferstehung. Das Evangelium des Festtages erinnerte an den Besuch der Gottesmutter Maria bei ihrer Verwandten Elisabet, die noch in hohem Alter schwanger wurde. Beiden Frauen gelingt es, zu den Plänen Gottes aus ganzem Herzen Ja zu sagen. Voll Freude über Gottes Heilshandeln jubelt Maria: „Meine Seele preist die Größe des Herrn ...“ Dieser Lobgesang, das sogenannte Magnificat nach dem ersten lateinischen Wort des Lobpreises, gehört seit jeher zum kirchlichen Abendgebet und wird rings auf dem Erdenrund zu Beginn des Abends gebetet.
Erinnerungen an altes „Kircherl“
Im Anschluß an diese Frohbotschaft segnete der Priester die beiden im Südtiroler Grödnertal restaurierten Figuren „Herz Jesu“ und Herz Mariä“, einzeln und mit verschiedenen Gebeten nacheinander. Er ging kurz auf die Geschichte dieser beiden Darstellungen ein. Sie stammen noch aus dem alten Weidinger „Kircherl“ unten am Dorfplatz und konnten dank eines großzügigen Spenders aufwendig restauriert werden. Das alte und kleine Weidinger Gotteshaus wurde nach dem Bau der Marienkirche 1959 zu Beginn der 1960er Jahre abgebrochen. In der neuen Aussegnungshalle werden diese beiden Bildnisse in Gips nun einen dauerhaften Platz bekommen. Fritz Rohrmüller wird dazu zwei Wandkonsolen anfertigen. Ehrenbürger Konrad Schreiner hat die Figuren vor wenigen Jahren, trotz ihres sehr schlechten Zustandes, in die verschiedenen Kirchenführer der Pfarrei Dalking mit aufgenommen und beschrieben. Nun konnten sie gerettet werden, freute sich der Geistliche. Das Besprengen mit Weihwasser bildete den Abschluß dieser Segnung.
Vierjährige Baumaßnahme geht zu Ende
Am Ende der Abendmesse oblag es Bürgermeister Daniel Paul, auf die umfangreichen Baumaßnahmen der vergangenen Jahre zurückzublicken. Die Gemeinde Weiding befasse sich nun schon seit einigen Jahren intensiv mit dem letzten irdischen Weg der Bürgerinnen und Bürger. Fast auf den Tag genau zwei Jahre sei es nun her, daß das neue Leichenhaus seiner Bestimmung übergeben wurde. Ein Friedhof, so traurig dieser Ort in Zeiten des Abschiednehmens auch ist, bilde jahrein jahraus ein Aushängeschild einer Gemeinde. Viele Auswärtige kämen zu den Gräbern von lieben Angehörigen, Freunden und Verwandten. Über 60 Jahre seien die beiden kommunalen Friedhöfe nun alt, ließ das Gemeindeoberhaupt wissen. Nach den Maßnahmen in Weiding werde gegenwärtig in Dalking schon fleißig gearbeitet, denn hier entsteht heuer den Sommer über eine nahezu identische Anlage. Geschaffen wurden verschiedenen Urnengrabanlagen, neue Einzelgräber für die traditionelle Erdbestattung sowie ein neuer Platz für die Abfalltonnen und ein kleiner Geräteschuppen.
Und er lobte das Engagement und den Fleiß der Bauhofarbeiter. Denn diese hätten es zweifelsfrei besser gemacht als eine auswärtige Baufirma, zeigte sich der Bürgermeister überzeugt. Er dankte dem Trio mit Manfred Stauner, Thomas Karl und Alwin Schlamminger im Besonderen, daß diese Anlage so gelungen sei und von überall her viel Lob erfahre. Auch an Elke Amberger ging ein Vergelt’s Gott, denn sie habe ebenfalls viel Herzblut in Planung und Gestaltungsvarianten gesteckt. Mit vielen Vor-Ort-Terminen begleitet sie bis heute die Arbeiten – nun wieder ganz aktuell am Gottesacker in Dalking.
Rund 400.000 Euro investiert
Aufgrund explodierender Baupreise sei es sicherlich keine Überraschung mehr, daß diese Maßnahme mit dem Neubau der Aussegnungshalle, dem Vorplatz sowie der Erweiterung des Friedhofes Weiding und der Urnengrabanlage ein Gesamtvolumen von rund 400.000 Euro aufweise, das die Gemeinde hier investiert habe.
Nach den Worten des Bürgermeisters zogen die Gläubigen mit dem liturgischen Dienst an der Spitze hinauf zum Friedhof, um – analog zur Gräbersegnung an Allerseelen – bei der Friedhofserweiterung der Verstorbenen zu gedenken. Mit passenden Gebeten für alle Toten, die auf diesem Friedhof ruhen sowie einem Rundgang durch die Anlage und dem Besprengen mit Weihwasser durch den Priester wurde der neue Bereich des Weidinger Gottesackers offiziell und mit dem Segen der Kirche seiner Bestimmung übergeben. Bei Sonnenuntergang und der alten Volksweise vom „Feieromd’“, intoniert von den Chorsängern, nahm dieser festliche Abend einen besinnlichen Abschluß.