Mit dem Feuer der Osternacht freudig den Glauben feiern
Dalking.
Es ist zweifelsohne nicht nur das höchste, sondern auch das schönste Fest im Kirchenjahr: Die Feier des Ostertriduums, der heiligen drei Tage mit dem Höhepunkt der Osternachtsliturgie. Beeindruckend, tiefgründig, ergreifend – so war es am Ende der Meßfeier Samstag-Nacht aus den Mündern vieler Gläubiger zu hören.
Und die Verantwortlichen von Pfarrgemeinde – an der Spitze Pfarrer Franz Merl und seine Helfer, inbegriffen der liturgischen Dienst, Kirchenchor, Mesnerfamilie und nicht zuletzt auch der Pfarrgemeinderat können in diesem Jahr mit Freude feststellen, daß die Zahl der Kirchenbesucher wieder deutlich zugenommen hat. Viele Gläubige haben in den vergangenen Tagen, vom Palmsonntag bis zum gestrigen Ostermontag die Gottesdienste in Pfarrkirche Dalking sowie Marienkirche Weiding besucht und lebendig mitgefeiert.
Am Gründonnerstag wusch der Priester symbolisch für die Fußwaschung Christi beim letzten Abendmahl den Firmlingen der Pfarrgemeinde die Hände. Im Anschluß an die Meßfeier, als das Glockengeläut verstummte, zog der liturgische Dienst mit eucharistischem Gesang hinüber in die Kapelle, wo gemeinsam mit den Gläubigen, die noch beim Allerheiligsten verweilten, eine Ölbergandacht gebetet wurde.
Der Karfreitag stand schließlich ganz im Zeichen der Stille und Ehrfurcht im Gedenken an die Todesstunde des Heilands am Kreuz. Zur Feier der Osternacht hatte sich Bernhard Wutz wieder um das Osterfeuer vor dem Haupteingang der Pfarrkirche angenommen. Daran wurden sowohl die Dalkinger als auch die Weidinger Osterkerze entzündet.
Zusammen mit Gemeindereferentin, Kantor und Ministranten zog Pfarrer Franz Merl in die dunkle Pfarrkirche ein. Nach dem Osterlob und dem Wortgottesdienst, in dem die Lektoren der Pfarrei von den Großtaten Gottes an seinem Volk in alter Zeit berichteten, stimmte der Kirchenchor in der hell erleuchteten Kirche und unter Glockengeläut ins große Gloria ein. Ebenfalls eine Besonderheit in dieser nächtlichen Messe war die Taufwasserweihe im Anschluß an Evangelium und Predigt.
Pfarrer Franz Merl stellte das Osterfeuer in den Mittelpunkt seiner Ansprache. Das Feuer erinnere in vielfältiger Weise an diese besondere Nacht, so der Priester. Es erinnere zum Einen an die Nacht der Verleugnung Jesu durch Petrus und zugleich an die österliche Begegnung am See von Tiberias, bei der Petrus am Feuer seine Treue zum Auferstandenen beteuerte. Zum Anderen erinnere es an die Gotteserfahrung des Propheten Jeremia, der von Gott auch in seiner tiefsten Krise nicht abgelassen habe. Und nicht zuletzt erinnere das Feuer an die Offenbarung Gottes vor Mose im brennenden Dornbusch. Auch am Ostermontag spiele das Feuer wieder eine tragende Rolle, als die Jünger zueinander sagten „Brannte uns nicht das Herz, als der Herr unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloß?“. Jede Gottesbegegnung brenne wie Feuer, so der Geistliche. Er appellierte an die Gläubigen, nun nach den 40 Tagen der Fastenzeit in der kommenden österlichen Zeit freudig den Glauben zu feiern.
Chorleiter Hans Ascherl hatte mit seinem Kirchenchor wieder eine schöne Messe von Charles Gounod einstudiert und erfreute damit die mitfeiernden Gläubigen. Sowohl in der Osternacht als auch am Ostermontag segnete der Geistliche nach altem Brauch die mitgebrachten Osterspeisen.