„…lösch aus des Krieges Flammen!“
Dalking/Walting.
Es gibt Gott sei Dank noch Vereinsmitglieder und Pfarrangehörige, die mit ihrer Teilnahme am Volkstrauertag die Bedeutung dieser jährlichen Veranstaltung hervorheben und nach außen tragen. So trafen sich am Samstag-Abend in Dalking Fahnenabordnungen, Vereinsmitglieder und Gläubige, um zuerst die Heilige Messe zu feiern und im Anschluß am Kriegerdenkmal in Dalking der Toten beider Weltkriege zu gedenken.
Die Kapelle AuWe hatte dazu die passenden Klänge auf ihren Blasinstrumenten mitgebracht. Am Sonntag folgte schließlich die Mahnwache und das Totengedenken vor der Expositurkirche Walting.
Im Vorfeld dazu waren die Vertreter der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Dalking sowie der Gemeindebauhof Weiding fleißig, um das renovierte Denkmal an der Reisacher Straße herauszuputzen und für den Gedenktag zu schmücken. Zusammen mit dem Gemeinderat, Bürgermeister Daniel Paul und Altbürgermeister Karl Holmeier ging es mit den Vereinen und der Blaskapelle AuWe vom Gasthaus Meier hinunter zur Pfarrkirche, um die Heiligen Geheimnisse zu feiern. Organistin Antonia Wutz hatte dazu passende Lieder zu Hoffnung und Frieden herausgesucht. Besonders das Lied aus dem Gotteslob mit der Bitte an Gott „…lösch aus des Krieges Flammen!“ spiegelte den Charakter des Gedenktages wie kein zweites wider.
Diakon Alfred Dobler griff in seiner Predigt die Lawinenkatastrophe in den Südalpen während des Gebirgskrieges am 13. Dezember 1916 auf, in der mehrere Tausend Soldaten ihr Leben lassen mußten. Mit einem Trauermarsch und dem Kreuz an der Spitze ging es nach der Vorabendmesse hinauf zum Kriegerdenkmal, an dem Pfarrer Franz Merl mit Gebeten und Fürbitten das Mahnmahl segnete und an die Toten und Gefallenen erinnerte.
Bürgermeister Daniel Paul stellte fest, daß der Volkstrauertag heuer erneut unter jüngsten kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten stehe. Und trotz aller Unruheherde ringsum, die jeden bis in den persönlichen Bereich treffen, drohe beim Volkstrauertag die Gleichgültigkeit Raum zu greifen. Somit sei jeder der Teilnehmer Vorbild und Mahner zugleich. Die junge Generation kenne Gott sei Dank nur Wohlstand, Frieden und in vielen Bereichen Selbstverständlichkeit. Das hohe Gut des Friedens müsse man unaufhörlich auch den jungen Menschen bewußt machen. Mit dem Wunsch, dem Gebet und der Bitte, daß bald die Waffen in der Ukraine und auch im Nahen Osten schweigen mögen, legten er sowie der Vorsitzende der SuKK Dalking, Franz Spießl am Kriegerdenkmal je einen Kranz nieder.
Auch Spießl erinnerte nicht nur an die Millionen Toten der beiden Weltkriege, sondern er stellte auch die unmenschlichen Auseinandersetzungen in der Ukraine und in Israel und Gaza an diesem Abend heraus. Er nahm namens seiner Vereinskameraden die Totenehrung vor und dankte allen Teilnehmern für ihr Kommen und ihr damit verbundenes Bekunden für die Gefallenen und Vermißten. Nach den drei Salutschüssen und der traditionellen Deutschlandhymne fand die würdige Feier ihren Abschluß.
Pfarrer Joseph Kata war es schließlich am Sonntag-Morgen vorbehalten, auch in der benachbarten Expositurgemeinde Walting den Volkstrauertag mit der Heiligen Messe zu feiern. In Walting habe die Feuerwehr eine ganz wichtige Funktion, lobte das Gemeindeoberhaupt die dortigen Kameraden. Die Feuerwehr übernehme alljährlich mit der alten Fahne des einstigen Veteranenvereins die Mahnwache am Kriegerdenkmal. Auch hier wurde mit Gebeten das Mahnmal gesegnet, Paul legte ein Blumengesteck nieder und Organistin Regina Müller intonierte die Melodie vom guten Kameraden.