Herrnholzschützen feiern Messe für verstorbene Mitglieder
Weiding.
Die Herrnholzschützen Weiding haben seit knapp 20 Jahren ihre neue Heimat in der alten Weidinger Schule. Zur Jahresfeier am Samstag-Abend verbrachten die Mitglieder bereits viele Stunden im Vorfeld, um die großen Flure und Räume adventlich zu dekorieren und für den festlichen Abend vorzubereiten. Und es ist auch deshalb keine Weihnachtsfeier im klassischen Sinne: Im Mittelpunkt stand um 19 Uhr die Heilige Messe in der Marienkirche, zu der die Mitglieder in großer Zahl teilnahmen, den Gottesdienst mitgestalteten und für ihre verstorbenen Schützenschwestern und -brüder beteten. Vorsitzende Roswitha Lemberger übernahm hier Lesung und Fürbitten, Pfarrer Franz Merl feierte mit den Gläubigen die Heiligen Geheimnisse zum Gaudete-Sonntag und Organistin Antonia Wutz erfreute die Gottesdienstbesucher mit schönen Liedern.
Im Anschluß ging es fußläufig zur benachbarten alten Schule, wo bereits vorweihnachtliches Ambiente auf die Gäste des Abends wartete. Den Christbaum im Eingangsbereich hatte heuer die Familie Kolbeck gespendet. Sowohl dafür als auch für das Aufstellen und Schmücken gab es gleich eingangs ein herzliches Vergelt’s Gott. Und die Freude stand Schützenmeisterin Lemberger ins Gesicht geschrieben, auf ein volles Haus zu blicken. Das Schützenheim mit Leben erfüllt zu sehen, freue sie immer ganz besonders, bekundete sie eingangs in ihren Worten. So gelte es heute, nicht nur auf das Jahr 2022 zurückzublicken, sondern einen Reigen des Dankes an all jene auszusprechen, die sich jahrein jahraus für die Belange der Herrnholzschützen einsetzen, ehrenamtlich und unentgeltlich, betonte die Schützen-Chefin.
Christkindlmarkt großer Erfolg
Einen besonderen Fokus richtete sie auf die vielen fleißigen Hände beim Christkindlmarkt am 1. Adventssamstag auf dem Weidinger Kirchplatz. Sie sei überwältigt gewesen angesichts der Helferschar, auf die sie sowohl beim Auf- und Abbau, als auch bei der Durchführung zählen konnte. Zusätzlich konnte sich der Verein auch hier wieder über so manche Spende freuen.
Nach einem Abendessen, zubereitet in der Küche von Martha Mauerer und Anna Feil, folgte ein besinnlicher Teil mit gut ausgewählten Liedern und Textbeiträgen, mal nachdenklich, mal zum Schmunzeln angeregt. Aufhorchen ließen hier die musikalischen Klänge und Stimmen von Sophia und Stella Dischner, die mit ihren Beiträgen am Keyboard beeindruckten. Die Schützenjugend hatte hier unter der Organisation von Verena Prasch die Auswahl der Gedanken und Geschichten inne, zum Abschluß stimmten alle kräftig in das traditionelle Weihnachtslied „O du fröhliche“ ein. Angesteckt von Dankbarkeit und Besinnung nutzte Lemberger im Anschluß die Gelegenheit, um eine besondere Würdigung vorzunehmen. „Wenn sich eine Gruppe Frauen über 40 Jahre lang in ein und derselben Mannschaft im Wettkampf schlägt, dann zeuge dies von Zusammenhalt, Harmonie und Beständigkeit“, bekundete die Schützenmeisterin.
Start 1979 in der Grenzstadt
Die Weidinger Damenmannschaft hatte im Jahr 1979 ihren ersten Kampf zu bestreiten, seinerzeit in Furth im Wald. So sagte sie nicht nur den Damen der ersten Stunde, Edeltraud Herold und Anna Stadler ein Vergelt’s Gott für diese Leistung, auch an die Schützenschwestern Regina Günther, Regina Obermeier und Maria Prasch, die sich im Laufe der Jahre dieser Mannschaft anschlossen, richtete sie den Dank der Vorstandschaft. Gegründet hatten diese Mannschaft einst die Damen Herold und Stadler zusammen mit Maria Dischner, Ursula Schönberger sowie Viktoria Schönberger.
In seinem Grußwort zollte Bürgermeister Daniel Paul dem rührigen Schützenverein seinen Respekt für die Pflege und den Unterhalt des Vereinsdomizils in der alten Schule. Dies sei zweifelsfrei ein Aushängeschild der Gemeinde Weiding und in seiner Art einmalig. Durch das Engagement der Schützen ist und bleibe dieses Gebäude auch im 70. Jahr seines Bestehens weiterhin ortsbildprägend, so der Bürgermeister. Für die gelungene Kombination von Gottesdienst für verstorbene Mitglieder und sich anschließender Jahresfeier mit weihnachtlichen Gedanken sagte das Gemeindeoberhaupt von Herzen Vergelt’s Gott.
Unbezahlbarer Einsatz
Er rief dazu auf, sich weiterhin generationenübergreifend für den Weidinger Schützenverein zu engagieren und bedankte sich bei Schützenmeisterin Lemberger und ihrer aktiven Vorstandschaft für den unbezahlbaren Einsatz das ganze Jahr über.
Altbürgermeister Karl Holmeier hob in seinen Worten ebenfalls das Engagement der Herrnholzschützen hervor. Die zurückliegenden Corona-Jahre mit all ihren Einschränkungen forderten die Vereine in noch nie dagewesener Weise. Umsomehr freue er sich, daß gemütliche, gesellige Treffen und vor allem auch die sportlichen Aktivitäten nun wieder in vollem Umfang möglich seien. Man gehe nun mit dieser Krankheit anders um, es herrsche wieder ein großes Stück an Normalität. Er bedankte sich bei allen, die dem Verein auch im 110. Jahr seit der Gründung die Treue halten, egal ob jung oder alt. Für das neue Jahr gab es sowohl vom amtierenden als auch einstigen Bürgermeister herzliche Wünsche, bei denen die Gesundheit stets an erster Stelle stehe.
Ausblick der Schützenmeisterin:
Zwischen Weihnachten und Dreikönig wird ein Packerlschießen angerichtet, der Verein beteiligt sich zudem an der Packerlversteigerung der Gartler am Stephanitag im Gasthaus Feil, weiter wird man sich an der Gemeindekegelmeisterschaft in Walting beteiligen.
Im Mittelpunkt des Abends stand die Abendmesse in der Marienkirche Weiding, die Pfarrer Franz Merl zelebrierte und zu der sich die Mitglieder der Herrnholzschützen aktiv beteiligten. Besonders gedachte man hier der Verstorbenen.
40 Jahre im Rundenwettkampf: Für den jahrzehntelangen Zusammenhalt in der Damenmannschaft gab es von Schützenmeisterin Roswitha Lemberger und ihrem Vize Heinrich Raab (v.re.) ein herzliches Vergelt’s Gott.