Weiding.

Am 13. Mai 1917, im letzten blutigen Jahr des ersten Weltkrieges, bat die Gottesmutter Maria die drei Hirtenkinder von Fátima, Lúcia, Jacinta und Francisco um das so wichtige Gebet, damit „die Drangsal des Krieges“ endlich zu Ende gehen möge. Und diese Botschaft hat auch heute, 106 Jahre später, nichts an ihrer Bedeutung verloren. Die weltpolitische Situation ist alles andere als friedlich und bewegt die Menschen. In der Marienkirche Weiding haben viele Gläubige am Freitag-Abend diese Botschaft und dieses Ereignis von damals wieder in Erinnerung gerufen. Gut gefüllt waren die Reihen mit den Gottesdienstbesuchern, und das zusätzlich mit einer ganz besonderen Aufwertung im Weidinger Gotteshaus. Die Kirchenkasse, die unter dem Dach der politischen Gemeinde steht, zeigte sich spendabel und hat eine hochwertige, handgeschnitzte und eigens für Weiding angefertigte Marienstatue mit den drei Hirtenkindern von Fátima angeschafft.

Schnitzerkunst aus Südtirol

Diese „Erscheinungsgruppe von Fátima“ aus Lindenholz wurde vor wenigen Tagen aus Südtirol geholt, um pünktlich zum Festtag das Weidinger Gotteshaus zu schmücken. Bürgermeister Daniel Paul hat dies zusammen mit Franz Schönberger, dem Verwalter der Kirchenkasse initiiert und veranlaßt. Die Figurengruppe stammt vom gleichen Schnitzer und Künstler aus dem Grödnertal, der auch vor vier Jahren zum 60-jährigen Kirchenjubiläum den großen „Auferstandenen Christus“ für Weiding angefertigt hat. Dieser ziert alljährlich zur Osterzeit mit seiner schönen Auferstehungsfahne den Altarraum. Die Marienkirche, die einst die Dorfgemeinschaft zusammen mit der Gemeinde Weiding gebaut hat, freut sich immer wieder über Gönner und Spenden für Unterhalt und Ausstattung.

Vergelt’s Gott an Spender

So konnte man sich auch jüngst wieder über so manche finanzielle Zuwendung freuen, beispielsweise von der Sparkasse im Landkreis Cham oder von der Jagdgenossenschaft Weiding. Beide, Paul und Schönberger sagten am Freitag, daß diese neue Errungenschaft eine echte Aufwertung für die Kirche, die 1959 der Gottesmutter geweiht wurde, bedeute.

Pfarrer Franz Merl hatte dazu ein besonderes Vergelt’s Gott mitgebracht und bedankte sich für die Verbundenheit der Gemeinde zur Pfarrei. Mit einer festlichen Abendmesse wurde die Fátima-Feier am Freitag-Abend begonnen. Organistin Sonja Gerschütz war mit Kantoren-Unterstützung für den musikalischen Part zuständig. So wurde eingangs nicht nur die neue Figurengruppe gesegnet, sondern auch die große Marienkerze, die ebenfalls am Freitag erstmals entzündet wurde. Auch für diese Anschaffung hat sich ein Weidinger spendabel gezeigt. Mit Gebet und Weihwasser bat der Geistliche um Gnade und Segen sowie die Erhörung aller Anliegen und Sorgen der Gläubigen, die in der Kirche und vor diesem Bildnis beten.

Ave-Maria von Fátima

Nach der Feier der Heiligen Geheimnisse folgten zwei weitere liturgische Teile, eine kurze eucharistische Andacht mit dem ausgesetzten Allerheiligsten in der Monstranz und abschließend die Anrufung der Gottesmutter von Fátima mit Gebeten und einem tiefgründigen Liedtext. Der Priester spendete den eucharistischen Segen mit dem Heiland in der Monstranz und zusammen mit Kantor Daniel Paul und den Gottesdienstbesuchern folgte zum Abschluß das stimmgewaltige und berührende Ave-Maria von Fátima mit seinen zehn Liedstrophen. Ein Vergelt’s Gott des Pfarrers gab es abschließend auch an die beiden Mesnerinnen Mariele Schönberger und Helga Meier für den eigens für diesen Abend vorbereiteten Kirchenschmuck im Marienmonat Mai. Gemeinsam war man sich am Ende der gottesdienstlichen Feier einig, dieses Fátima-Gedenken zeitnah zu wiederholen.