Dalking.

Es ist keine Fahnenweihe im klassischen Sinne gewesen. Anstelle eines langen Kirchenzuges sowie einem mehrtägigen Fest, wie es der betreffende Jubelverein traditionell ausrichtet, haben sich die Damen der neuen Frauengemeinschaft Dalking für einen kleineren Rahmen entschieden. Sie ließen ihre neue überarbeitete Fahne bei der Vorabendmesse zum Weltmissionssonntag segnen und luden im Anschluß zum ersten Weinfest in den Pfarrsaal ein. Und dabei hätten die Gedanken und Leittexte zum diesjährigen Sonntag der Weltmission nicht besser passen können. „Zukunft und Hoffnung“ lauteten diese, die sich mit dem Festcharakter der Frauengemeinschaft sehr gut verknüpfen ließen.

Gedanken zum Weltmissionssonntag

Gemeindereferentin Silvia Fuchs hatte sich dazu im Vorfeld viel Mühe gegeben und die Gebetsinhalte vorbereitet. Zusammen mit dem liturgischen Dienst zogen Vorsitzende Regina Paul, ihre Stellvertreterin Michaela Hastreiter und Fahnenträgerin Anita Panzer in das Gotteshaus ein. Der Kirchenchor mit Leiter Hans Ascherl und Organistin Antonia Wutz verliehen dem Ganzen eine schöne musikalische Note. Pfarrer Franz Merl stand die Freude ins Gesicht geschrieben, daß wieder 213 Frauen dem neuen Verein angehören und weiterhin das Kirchenjahr mit den vielfältigen Aktivitäten unterstützen. Er verwies auch auf die Bedeutung der Gottesmutter Maria, die weiterhin die erhaltene Rückseite der Fahne aus dem Jahr 1987 ziert. Die Vorderseite wurde indes neu gestickt und zeigt nun das neue Erkennungszeichen der Frauengemeinschaft. Und diese war fest ins liturgische Geschehen eingebunden. Nicht nur die Kyrie-Rufe, auch zur Gabenprozession brachten die Vorstandsdamen Symbole und Gegenstände vor den Altar.

Gaben und Symbole für Zusammenhalt

Der rote Schal spiegelte dabei den Zusammenhalt der neuen Frauengemeinschaft wider, mit Brot und Wein wurden zu guter Letzt die Früchte der Erde in Erinnerung gerufen. Auch für Kenia und damit passend für den Weltmissionssonntag sprechende Gaben fanden hier ihren Platz. Zuvor war es jedoch dem Priester vorbehalten, die neue Fahne mit Gebet und Weihwasser zu segnen. Vorsitzende Paul erläuterte den Gläubigen die Hintergründe zu den Inhalten der Handarbeit aus der Klosterstickerei Aiterhofen. Die Dalkinger Pfarrkirche als unverkennbares Zeichen der Heimat des Vereins mit dem Buchstaben A im Kirchturm sowie große und kleine Hände auf grünem Hintergrund, die als helfende Geste ebenfalls eine wichtige Bedeutung darstellen, zieren die neue Vorderseite. Entworfen habe das neue Logo der bekannte und mit der Gemeinde Weiding fest verbundene Kunstmaler Hans Höcherl aus Moosbach bei Prackenbach, ließ die Vorsitzende wissen. Die beiden Grundpfeiler „Zukunft und Hoffnung“ brauche auch ganz besonders die neue Frauengemeinschaft in dieser unruhigen Zeit, appellierte sie abschließend.

Beeindruckender Wandel

Am Ende der Meßfeier hatte Bürgermeister Daniel Paul ebenfalls ermutigende Worte mitgebracht. Er sprach dabei von einem beeindruckenden Wandel, den der kirchliche Verein vom 1977 gegründeten Frauenbund zur nun neuen Frauengemeinschaft genommen habe. Im 45. Jahr des Bestehens legen die Damen dabei weiterhin Zeugnis ab für ihren Verein, ihre Zugehörigkeit und im Besonderen auch für die Kirche vor Ort in Dalking. Er sagte Vergelt’s Gott für den Mut, etwas Neues anzugehen und dabei die Bemühungen und den Einsatz der Gründerfrauen um die damalige Vorsitzende Johanna Fischer nicht aus den Augen zu verlieren. Jung und Alt dabei zu verknüpfen, das sehe man auch anhand der jungen Mitglieder, die der Garant für den Fortbestand des Vereins stünden, freute sich das Gemeindeoberhaupt. Dies alles habe sich die Frauengemeinschaft nun auf ihre neue Fahne geschrieben, sie sei somit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich, freute er sich abschließend. Das vom Papstbesuch in Regensburg bekannte Lied „Wer glaubt ist nie allein“ brachte all die Gedanken der Festmesse nochmals zum Ausdruck.

Edle Tropfen und Deftiges

Der weltliche Teil, der auf die Feier der Heiligen Geheimnisse folgte, war nicht nur für den neuen Verein die erste große Veranstaltung, sie war auch gleichsam eine Premiere. Fleißig werkelten die Damen schon die ganze Woche über, um den Pfarrsaal für das Weinfest entsprechend vorzubereiten, zu schmücken und gemütlich zu gestalten. Auch wenn noch der ein oder andere Platz frei blieb, die zahlreichen Gäste fühlten sich außerordentlich wohl und ließen sich mit edlen Tropfen und deftigen Brotzeiten von den Helferinnen und Helfern verwöhnen. Vorsitzender Paul oblag die Begrüßung der Ehrengäste und im Besonderen auch der Vereinsabordnungen quer durch die Pfarrei. So waren neben den kirchlichen Gruppen wie Pfarrgemeinderat, Kirchenchor und Männerkongregation auch die Feuerwehren Dalking und Weiding sowie Burschenverein, Herrnholzschützen und die Gartler vertreten.

Ein großes Anliegen war Paul der Dank an die vielen Helfer im Hintergrund. Ehrenbürger Konrad Schreiner sagte sie Vergelt’s Gott für die Unterstützung in Sachen Fahne.

Braun und Prasch sind Königspaar

Der Höhepunkt des geselligen Abends war schließlich die Kür der ersten Dalkinger Weinkönigin und des ersten Weinkönigs. Hier galt es im Vorfeld, das Gesamtalter aller 213 Mitglieder zu erraten. Der Zahl von 13.385 am Nächsten lagen Regina Braun und Hans Prasch aus Weiding. Neben einer entsprechenden und beschrifteten Schärpe gab es für beide ein kleines Präsent und die offizielle Ernennung auf der Bühne des Pfarrsaals. Und dem frisch gekürten Königspaar oblag schließlich auch die Eröffnung der Tanzfläche. So folgten mehr und mehr Besucher den Klängen der Aubergler Musikanten und schwangen bis spät in den Abend immer wieder flott das Tanzbein.