Ein wertvolles Geschenk zum Weidinger Kirchweihfest
Weiding.
Der Blick in den Altarraum beim Betreten der schön geschmückten Marienkirche am Samstagabend ist für die Gläubigen gewiß eine Überraschung gewesen. Neben dem Volksaltar aus Stein war zusätzlich ein kleiner neuer Altar aus Holz aufgebaut und mit Blumen geschmückt. Diesen hat Fritz Rohrmüller aus Rettenhof unentgeltlich geschreinert und kürzlich an die Gemeinde Weiding übergeben.
Und der Anlaß zur Vorstellung dieses Kunstwerks aus Holz hätte am Samstag besser nicht passen können. Pfarrei Dalking und Gemeinde Weiding hatten zum Kirchweihfest anläßlich des 65. Weihetages des Weidinger Gotteshauses eingeladen. Pfarrer Franz Merl rückte den Weihetag am 11. Oktober 1959 in den Mittelpunkt seiner Predigt. Er sagte allen ein Vergelt’s Gott, die sich in den zurückliegenden 65 Jahren für diese Gemeindekirche in Weiding eingesetzt haben und dies weiterhin tun. So sollen auch heute die Pfarrangehörigen als lebendige Steine wirken, um das Haus weiterhin zu pflegen, zu unterhalten und vor allem mit Leben zu erfüllen.
Alle sollen Gemeinschaft spüren
Alle, die sich in dieser Marienkirche versammeln, sollen die Gemeinschaft spüren, einer für den anderen da sein und sich gegenseitig im Glauben zu bestärken. Die feierliche Abendmesse wurde mit passenden Kirchweihliedern umrahmt, Organistin Regina Müller aus Walting fungierte vertretungsweise an der Orgel.
Am Ende des festlichen Gottesdienstes oblag es Bürgermeister Daniel Paul, die Bedeutung des Kirchweihtages in den Vergleich zwischen damals und heute zu stellen. Als Bürgermeister Karl Holmeier sen. den Kirchenbau Ende der 1950er Jahre hartnäckig vorantrieb, fühlte sich einst das ganze Dorf angesprochen. Mit Opfersinn und unentgeltlicher Eigenleistung hat die Bevölkerung unter der Obhut der politischen Gemeinde dieses Haus errichtet. Können wir nachempfinden, wie die Gläubigen diesen Tag damals empfunden haben, als ihr Werk vollendet war, fragte Paul nachdenklich.
Die Antwort, warum es auch heute noch wichtig und wert ist, sich für seine Kirche vor Ort und den Glauben einzusetzen, gebe zweifelsfrei Christus selbst. Nach Überwindung von allen Prüfungen des Lebens und so manchem Dunklen auf dieser irdischen und vergänglichen Welt dürfen wir zuversichtlich sein, in seinem Heilsplan einen Platz zu haben. Denn vor allem an Wendepunkten unseres Lebens brauche man den Halt aus dem Glauben, den die materiell orientierte Gesellschaft nicht geben könne.
Einsatz zur Ehre Gottes
Und darüber hinaus mache es Mut, weil es immer wieder Menschen gebe, die sich zur Ehre Gottes und selbstlos einsetzen für die Belange der Kirche vor Ort. So sagte der Bürgermeister ein herzliches Vergelt’s Gott an Fritz Rohrmüller für diese unentgeltliche Handarbeit. Der neue Altar aus Holz kann sowohl zu einer Heiligen Messe unter freiem Himmel oder zu sonstigen liturgischen Feiern außerhalb des Gotteshauses genutzt werden.
Nach dem feierlichen Schlußlied „Großer Gott“ machten sich die Pfarrangehörigen auf in das benachbarte Schützenheim zur weltlichen Kirchweihfeier. Dort waren fleißige Hände aus den Reihen des Pfarrgemeinderates schon im Vorfeld aktiv, um nicht nur Speis und Trank vorzubereiten, sondern auch den großen Aufenthaltsraum und Flur der Herrnholzschützen herbstlich zu dekorieren. In geselliger Runde feierte man noch bis in die Nacht hinein den halbrunden Kirchweihtag der Marienkirche Weiding.