Ehrendes Totengedenken mit dem Neupriester
Weiding.
Schon am zweiten Tag nach der Primiz des Neupriesters Thomas Meier stand das schmucke kleine Gotteshaus in Weiding im Mittelpunkt seines nun beginnenden priesterlichen Wirkens. Zusammen mit Pfarrer Franz Merl zelebrierte der junge Geistliche ein Requiem – eine Seelenmesse für alle Verstorbenen der Pfarreien Dalking und Furth im Wald.
Organistin Sonja Gerschütz fungierte dabei an der Orgel mit passenden Volksgesängen zu Tod und Vollendung. Nach einem großen Einzug mit dem Kreuz an der Spitze bemerkte der Neupriester, daß er heute bewußt die liturgische Farbe weiß gewählt habe, um den fröhlichen Charakter der Auferstehung Christi auch in dieser Hinsicht kundzutun. Es sei heute ein besonderes Gefühl gewesen, als er in der Sakristei, wo er einst als Ministrant im liturgischen Dienst im Einsatz war, nun erstmals ein Meßgewand angezogen habe. Er freute sich über die bis auf den letzten Platz gefüllte Marienkirche, die nun wenige Meter von seinem Elternhaus entfernt ist.
In seiner Predigt stellte der frisch geweihte Seelsorger eine Erfahrung seiner letzten Exerzitien in Mallersdorf in den Mittelpunkt. Bei der Beerdigung einer Ehrwürdigen Schwester hatte diese im Sterbebett anstelle eines Rosenkranzes eine Gabel in der Hand. Dies habe sie bewußt gewünscht, denn bei früheren vielen Einladungen zu Tisch wurde ihr oft gesagt, sie solle die Gabel noch behalten, denn es komme noch ein weiterer Menügang bzw. noch etwas Besonderes. So sei es auch mit den Christgläubigen. Auch für sie komme nach dieser irdischen Welt noch etwas ganz Besonderes.
Das seien der Glaube und das Fundament, auf das die Gläubigen vertrauen, stellte der Geistliche überzeugend fest. Und er schloß in seine Gebete alle verstorbenen Familienangehörigen sowie die Toten der beiden Pfarreien Dalking und Furth mit ein. Am Ende der Meßfeier meinte er nachdenklich, daß die Kirche um ein Vielfaches voller war, denn die lieben Angehörigen, die im Geiste dabei waren, zähle er heute auch ganz besonders dazu.
Die wohl mit wichtigste Handlung als Neupriester war die Erteilung der großen Gnade des Einzelprimizsegens am Ende des Heiligen Meßopfers, für den die Gottesdienstbesucher regelrecht Schlange standen. Und davon war auch am Kirchplatz immer wieder zu hören, daß man sich für einen Primizsegen ein paar Schuhe kaputtlaufen müsse, um nocheinmal die Wertigkeit dessen ins Bewußtsein zu rufen.
Pfarrgemeinderatsmitglieder und weitere Pfarrangehörige hatten fleißig gebacken und auch frische Häppchen vorbereitet, um es den vielen Gläubigen aus Nah und Fern an nichts fehlen zu lassen. Bürgermeister Daniel Paul und Pfarrer Franz Merl war es schließlich noch ein Anliegen, für die freiwilligen Helfer der am Montag stattgefundenen Großputzaktion der gemeindeeigenen Marienkirche ein herzliches Vergelt’s Gott zu sagen. Nachdem der Neupriester allen den Einzelprimizsegen erteilt hatte, fanden noch viele Gespräche und Begegnungen unter freiem Himmel am Pfarrer-Spießl-Platz statt und das Wetter meinte es besonders gut mit den vielen Besuchern.