Älter als das Gotteshaus selbst
Weiding.
Es ist der älteste liturgische Gegenstand in Weidings Marienkirche. Im Zuge des Friedhofbaus im Jahr 1958 wurde auch ein Vortragekreuz für die Ministranten angeschafft, die dieses bei der Prozession zum Grab voraustrugen. Erst ein Jahr später wurde durch die Gemeinde und deren Bevölkerung die Marienkirche erbaut und im Oktober 1959 eingeweiht. Somit ist der Friedhof um ein Jahr älter als das Gotteshaus am Pfarrer-Spießl-Platz.
Das schlichte und einfache Tragekreuz wurde in den 1990er Jahren stark beschädigt und am Dachboden der Kirche eingelagert. Seither verwendeten die Ministranten zur Friedhofsprozession das schwere Bronze-Altarkreuz der Weidinger Kirche.
Handgeschnitzter Christus
Nun kam das einstige Kreuz wieder zum Vorschein und man entschloß sich, es zu restaurieren und neu zu gestalten. Neben goldenen Abschlüssen rund um das Kreuz, einem neuen Anstrich und einem Schutzlack gegen Regentropfen erhielt es auch einen handgeschnitzten und mit Echtgold gefaßten Christus. Die Arbeiten in einer Südtiroler Werkstätte beliefen sich auf 500 Euro, welche die Kirchenkasse und Spender übernommen haben.
Und auch in seiner Schlichtheit hat es trotz der Verschönerungen nichts eingebüßt. Zur Frühmesse am Sonntag-Morgen in der Marienkirche oblag es nun Pfarrer Franz Merl, das restaurierte Kreuz zu segnen. Er sagte für die Mühen und die Initiative ein herzliches Vergelt’s Gott. Auch mit Blick auf die Ministranten, die nun wieder das ursprüngliche und vor allem wesentlich geringere Kreuz in Sachen Gewicht voraustragen dürfen. Mit Gebet, Fürbitten und Weihwasser wurde es wieder offiziell in den liturgischen Dienst genommen.